Matthias Erni

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Kanton Luzern: Verwaltung wächst trotz Digitalisierung

Meine Meinung zum wachsenden Verwaltungsaparat.

Der Kanton Luzern weist in seinem aktuellen Aufgaben- und Finanzplan eine Erhöhung der Stellen in der Verwaltung aus. Bis 2025 sollen 224 zusätzliche Vollzeitstellen geschaffen werden. Das entspricht einem Ausbau von knapp 5 Prozent. Im selben Dokument steht 94-mal (!) das Wort «Digitalisierung». Doch trotz Digitalisierung wächst und wächst die Verwaltung stetig weiter.

Die Digitalisierung ist schon längst kein neues Thema mehr. Seit 14 Jahren besteht die nationale E-Government-Strategie. Jährlich stellen der Bund und Kantone 4 Millionen Franken allein für die E-Government-Zusammenarbeit zur Verfügung. Digitale Dienstleistungen in der Privatwirtschaft zeigen, dass mit gleichbleibenden oder sogar abnehmenden Ressourcen die gleichen oder sogar mehr Aufgaben mindestens gleichwertig erfüllt werden können. So kann das Personal von Routinearbeiten entlastet und für anspruchsvollere Tätigkeiten eingesetzt werden.

Für mich ist es unverständlich, dass der Verwaltungsapparat weiterwächst. Der Kanton Luzern soll endlich seinen Versprechen der Digitalisierungsstrategie nachkommen und die Verwaltung effizienter gestalten, anstatt sie weiter auszubauen. Automatisierungen wie im Bereich der Steuerverwaltung (Prüfung des Wertschriftenverzeichnisses) oder die automatisierte Verarbeitung der individuellen Prämienverbilligungen stellen gute Beispiele für solche Anwendungsfälle dar.

Matthias Erni, Kriens, Vizepräsident Jungfreisinnige Kanton Luzern