Matthias Erni

Share

Die Schweiz fortschrittlich verbunden

«Nottwil: Widerstand gegen 5G-Antenne am See», Ausgabe der Luzerner Zeitung vom 18. August

Die Swisscom will in Nottwil eine neue 5G-Antenne bauen. Dieses Vorhaben passt der IG Landschaftsschutzzone Eggerswil gar nicht. Sie kündigt in einer Medienmitteilung bereits eine Einsprache gegen das Projekt an und macht der Gemeinde Vorwürfe. Denn der Gemeinderat Nottwil hat keine Einwände gegen eine 5G-Antenne.

Woher kommt dieser Widerstand in gewissen Teilen der Bevölkerung gegen den Mobilfunk, wo wir doch so stark profitieren von mobilem Internet, Smartphone-Anwendungen und Vernetzung? Ist uns bewusst, was ohne Mobilfunk passieren würde? Man denke nur an den Notruf. Wie soll ein solcher von unterwegs abgesetzt werden ohne Mobilfunk? «Das wird dann schon irgendwie gelöst», denken sich wohl die 5G-Gegner. Das ist fahrlässig.

Noch bedenklicher ist, auf wie viel Halbwissen sich der Widerstand oftmals aufbaut. Da sind Beispiel die weit verbreiteten Missverständnisse über gesundheitliche Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung. Fakt ist: In über 40 Jahren Forschung konnten keine Anzeichen gefunden werden, dass die elektromagnetischen Wellen des Mobilfunks eine negative Auswirkung auf die Gesundheit von Menschen, Tieren oder Pflanzen haben. Hinzu kommen bei uns sehr restriktive Grenzwerte – diese sind in der Schweiz bis zu 10-mal strenger als im benachbarten Ausland. Möglicherweise liegt den Vorbehalten aber auch ein falsches Verständnis für die Funktionsweise der Mobilfunk-Antennen zugrunde. Wer sich wegen Mobilfunkstrahlung sorgt, müsste sich für eine Modernisierung der Netze einsetzen. Neuere Antennen funktionieren viel effizienter bei geringerer Strahlung. Auch verringern zusätzliche Antennen die Strahlenbelastung. 90 Prozent der Strahlung stammt von unseren eigenen Geräten. Je näher eine Antenne, desto weniger stark muss unser Smartphone senden.